500 Briefe aus sechs Jahrzehnten Ein großartiges Panorama des Lebens und Schreibens Zum fünften Todestag am 1. Dezember 2016
500 Briefe aus sechs Jahrzehnten Ein großartiges Panorama des Lebens und Schreibens Zum fünften Todestag am 1. Dezember 2016
'Post, Post, Post'. Dieser Stoßseufzer, notiert im Kalender unter dem Datum vom Sonntag, dem 4. März 1990, kommt nicht von ungefähr: Christa Wolf war eine ungeheuer produktive Korrespondentin. Ihre Briefe an Verwandte und Freunde, Kollegen, Lektoren, Politiker, Journalisten geben faszinierende Einblicke in ihre Gedankenwelt, ihre Schreibwerkstatt, ihr gesellschaftliches Engagement. Ob sie an Günter Grass oder Max Frisch schreibt, von Joachim Gauck Einsicht in ihre Stasi-Akte fordert oder sich mit Freundinnen wie Sarah Kirsch und Maxie Wander austauscht, wir sind Zeuge von Freundschaften und Zerwürfnissen, Auseinandersetzungen und von Bestätigung, von der Selbstfindung einer der wichtigsten Autorinnen des 20. Jahrhunderts. Nicht zuletzt beeindruckt ihr Umgang mit der Flut von Leserbriefen, die sie mit zunehmendem schriftstellerischen Erfolg erreicht und auf die sie geduldig und kundig – und manchmal auch mit der gebotenen Direktheit – eingeht.
Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebte in Berlin und Woserin, Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen, darunter dem Georg-Büchner-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Uwe-Johnson-Preis, ausgezeichnet. Sie verstarb am 1. Dezember 2011 in Berlin.
Sabine Wolf ist stellvertretende Direktorin des Archivs der Berliner Akademie der Künste, das Christa Wolfs literarischen Nachlass beherbergt. Sie ist unter anderem Herausgeberin des Bandes Christa Wolf, Man steht sehr bequem zwischen allen Fronten. Briefe 1952-2011.
»Wer die Persönlichkeit von Christa Wolf kennen lernen möchte, findet hier alles, was man sich nur wünschen kann. Vor allem aber bietet diese Biographie in Briefen eines der bemerkenswertesten Exempel über die in Deutschland nicht seltene Verquickung von Literatur und Politik. Das macht diesen informativ kommentierten Band zu einem schriftstellerischen Dokument allerersten Ranges.«