Christa Wolf und Franz Fühmann kennen sich seit Langem, aber erst im Herbst 1976 entsteht aus sporadischen Nachrichten ein Briefwechsel, der vor allem durch die politischen Auseinandersetzungen, in die beide verwickelt sind, vorangetrieben wird. Er schreibt aus Märkisch Buchholz sarkastische Grußkarten und...
Christa Wolf und Franz Fühmann kennen sich seit Langem, aber erst im Herbst 1976 entsteht aus sporadischen Nachrichten ein Briefwechsel, der vor allem durch die politischen Auseinandersetzungen, in die beide verwickelt sind, vorangetrieben wird. Er schreibt aus Märkisch Buchholz sarkastische Grußkarten und Telegramme, cholerische Fluch- und Wutbriefe, denen die Abschriften offener Briefe an Funktionäre und Minister beiliegen. Sie teilt ihm ihre Befürchtungen mit und versucht, ihm in seiner Verzweiflung beizustehen. Auf diese Weise entfaltet sich eine Korrespondenz, die einen faszinierenden Eindruck vom Zusammengehörigkeitsgefühl der bedrängten Künstler vermittelt, das weit über eine Notgemeinschaft hinausgeht.
Christa Wolf wurde 1929 in Landsberg/Warthe (heute Gorzów Wielkopolski) geboren. Sie arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin, Redakteurin und Lektorin, ehe sie 1961 ihr erstes Buch veröffentlichte. Ihr umfangreiches Werk wurde mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Sie starb 2011 in Berlin.
»Zu den schönsten Seiten des Buches gehört, wie die beiden Schreibenden als Einander-Lesende sichtbar werden.« (15.01.2022)