Gefühle sind wertvoll. Sie verweisen auf Bedürfnisse des Körpers und der Seele. Wir übergehen sie nur gern, weil wir etwa Ärger, Trauer oder Wut zuweilen als störend empfinden, scheinen sie uns doch daran zu hindern, in unserer Leistungsgesellschaft unsere Aufgaben zu erfüllen und zu funktionieren. Wenn wir unsere...
Neurobiologische Grundlagen zur Psychosomatik
Es gibt immer einen Auslöser für unsere Gefühle
Gefühle sind zum Wahrnehmen da Warum Gefühle sinnvoll sind Wie man Gefühle wahrnehmen kann: Gefühlslandkarten Pseudogefühle - oder: Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Unsere Gedanken beeinflussen unsere Gefühle
Alles dreht sich letztlich um Bedürfnisse Gefühle sind die Signallampen für unsere Bedürfnisse
Wie Körper, Gedanken und Gefühle zusammenhängen
Von Entweder-oder- zu Sowohl-als-auch-Lösungen Das Werte- und Entwicklungsquadrat Symptomspezifische Entwicklungsziele
Sich zu verändern ist schwer, aber machbar
Bedürfnisse gezielt mit konstruktiven Strategien versorgen
Gefühle sind wertvoll. Sie verweisen auf Bedürfnisse des Körpers und der Seele. Wir übergehen sie nur gern, weil wir etwa Ärger, Trauer oder Wut zuweilen als störend empfinden, scheinen sie uns doch daran zu hindern, in unserer Leistungsgesellschaft unsere Aufgaben zu erfüllen und zu funktionieren. Wenn wir unsere Gefühle und Bedürfnisse allerdings fortwährend ignorieren, geraten wir aus dem Gleichgewicht, und Körper und Seele beginnen Krankheitssymptome zu entwickeln. Die Folge können psychosomatische und seelische Leiden sein, wie chronischer Schmerz, Burnout und Depression. Das Buch nimmt all jene Menschen an die Hand, die besser als bisher auf sich achtgeben und ihre Gefühle und Bedürfnisse deutlicher wahrnehmen möchten. Es zeigt, wie wir Gefühle spüren, wie sie von unseren Gedanken beeinflusst werden und welche Rolle unser Körper dabei spielt. Verständliche Übersichten helfen dabei, emotionale Zustände präzise wahrzunehmen und zu erkennen, mit welchen Bedürfnissen sie zu tun haben.
Dipl. Psych. Gerlinde Ruth Fritsch ist niedergelassene Psychotherapeutin (Hamburg und Dresden). Eines ihrer Anliegen ist, die Ergebnisse der Neurowissenschaften in die Psychotherapie zu integrieren.
Dieses Buch nahm seinen Anfang mit der Einladung einer Burnout-Selbsthilfegruppe nahe der tschechischen Grenze. Der Wunsch lautete, ich möge eine Lesung für mein erstes Buch („Praktische Selbstempathie“) durchführen. Der kleine Raum war gefüllt mit Menschen, die krankgeschrieben oder als berufsunfähig eingestuft worden waren. Einst hatten sie tatkräftig und erfolgreich in ihrem Arbeitsleben gestanden. Nun erlebte ich Menschen, die mit ihrem Alltagsleben und mit Ämtern kämpften. Manche hatten sich innerlich von der Hoffnung verabschiedet, jemals wieder in Lohn und Brot zu kommen. Allen gemein war, dass sie nicht so genau wussten, was ihnen mit ihrer Krankheit widerfahren war und wie sie hätte verhindert werden können.
Ich spürte die Not der Leute, und statt aus meinem Buch vorzulesen, begann ich, meinem Publikum das Gehirn zu erklären und wozu es überhaupt Gefühle und Bedürfnisse gibt und warum wir seelisch erkranken. So entstand das vorliegende Konzept, das sich – auf den klinischen Bereich zugeschnitten – an eine andere Zielgruppe als mein erstes Buch wendet, in welchem es vorrangig darum ging, sich selbst einfühlsam zu verstehen und bedingungslos anzunehmen.
„Der Gefühls- und Bedürfnisnavigator“ richtet sich an Menschen, die seelisch oder psychosomatisch erkrankt sind. In jeder Psychotherapierichtung – sei sie verhaltenstherapeutisch, psychodynamisch oder humanistisch orientiert – wird den Patienten nahegelegt, besser auf sich achtzugeben und die eigenen Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen. Aus meiner Sicht wäre es hilfreich, Patienten dazu eine Orientierungshilfe in die Hand zu geben, damit sie besser nachvollziehen können, wie sie das tun können, und damit sie sich zu einem mündigen Patienten entwickeln, der sich selbst versteht. Eine solche Orientierungshilfe will das vorliegende Buch sein. Zusätzlich will es Patienten in ihrem Bemühen unterstützen, krankmachendes Verhalten zu verändern und damit ihre Heilung zu fördern.
Was erwartet Sie, liebe Leserinnen und Leser, nun in diesem Buch „Der Gefühls- und Bedürfnisnavigator“?
- Zunächst erkläre ich das menschliche Gehirn und die Bedeutung von Gefühlen. - Dann erhalten Sie einen Kursplan dafür, herauszufinden, was dem Problem, das Sie drückt, zu Grunde liegen könnte, welches Gefühl es begleitet und auf welches Bedürfnis dieses Gefühl Sie hinweist. - Es folgt eine Darstellung, wie Gedanken Gefühle beeinflussen und welche Rolle der Körper für Gefühle spielt. - Sie lernen das Wertequadrat kennen, das eine Verstehenshilfe dafür bietet, wie ein seelisch ausbalanciertes Leben aussehen kann. - Für einzelne Krankheitsbilder erhalten Sie Anregungen, auf welche Bedürfnisse Sie als Betroffene Ihr Augenmerk legen können, damit Ihre Heilung voranschreitet und Sie vor Rückfällen gefeit sind. - Es folgt ein Kapitel über die Herausforderung, sich zu verändern. - Und Sie erhalten abschließend Ideen, was Sie konkret für Ihre Bedürfnisse tun können. Leser meines ersten Buches werden sich hier von 100 Prozent neuen Strategien überraschen lassen dürfen. - Wer noch mehr erfahren will, kann den Literaturempfehlungen folgen. - Im Anhang befindet sich ein Wörterbuch mit umgangssprachlichen Übersetzungen für Bedürfnisse.